Mittwoch, 14. Mai 2014

Along the Great Barrier Reef

Hey there!


Erste Station bevor ich nun die Ostküste runter reisen würde war Cairns, „North Queenslands Hauptstadt“, Ausgangspunkt für Touren in den Regenwald und zum weltberühmten Great Barrier Reef. Samstags landete mein Flieger,  Zeitverschiebung nach Deutschland nun wieder 8 Stunden.

Nachdem ich nun das Klima in Darwin erlebt hatte, war Cairns eine richtige Erleichterung, obwohl immer noch tropisch, aber lange nicht so schwül. Die ersten 2 Tage nutzte ich erst mal zum Ausspannen an der Lagune,  Wäsche waschen und Touren buchen.

Montags startete dann meine erste Tour in den Daintree Regenwald, einen der ältesten Regenwälder der Erde und zum Cape Tribulation, dem „Kapp der Schwierigkeiten/Leidens“, benannt von James Cook, als er dort mit dem Boot auf das Riff auflief.

Bekannt ist „Cape Trib“ vor allem, weil dort der Regenwald direkt auf’s Great Barrier Reef trifft.

Morgens wurde ich also von dem kleinen Tourbus vor meinem Hostel aufgelesen. Mit mir zusammen warteten bestimmt noch 10 weitere Leute, denn den ganzen Morgen fahren schätzungsweise 20 Shuttle Busse vor dem Hostel vor, um Leute für jegliche Touren abzuholen.

Die Anzahl der Deutschen hielt sich diesmal ein Glück noch in Grenzen. Unser erster Stopp war Port Douglas, eine kleine Hafenstadt etwas nördlich von Cairns, die ganz süß ist, mit vielen kleinen Shops, Cafés; Bars und Restaurant. Die Mehrzahl der Leute besichtigte aber dort einen Zoo. Da ich die etwas billigere Version der Tour gebucht hatte, blieb ich mit ein paar anderen zurück in der Stadt, viel Zeit hatten wir aber dort sowieso nicht. Nach einer dreiviertel Stunde ging es schon weiter zur Mossman Gorge, einer Schlucht, durch die ein Fluss fließt. Dort hatten wir einen kleinen Bushwalk mit vielen Fotogelegenheiten, zum Schwimmen im glasklaren Fluss reichte die Zeit leider nicht. 





Das nächste Stück Fahrt war etwas länger. Ca. 2 Stunden schlängelte sich unser Bus durch den Regenwald, einen Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter, zwischen Rohrzucker Feldern hindurch und wieder in den Regenwald, bis wir schließlich im Daintree Nationalpark und am Cape Tribulation ankamen. Dort hatten wir Lunch im Cape Trib Beach House Hostel, das mitten in den Wald gebaut ist. Dann schauten wir uns den schönen Strand an, der direkt an den Regenwald anschließt. Glück mit dem Wetter hatten wir auch. Blauer Himmel ohne Wolken (zumindest jetzt noch), die Woche davor hatte es nur geregnet und etwa 3 Wochen zuvor wurde Cairns von einem Zyklon getroffen. Beim Anschauen und Fotos machen blieb es aber auch am Strand, denn Schwimmen konnten wir auch hier nicht, da die „Stinger-Season“ (Quallensaison, Oktober-Mai) noch nicht vorbei war und auch noch eine kleine Chance bestand Krokodile dort anzutreffen. Riskieren sollte man es deshalb wirklich nicht, auch wenn das türkisblaue Meer so sehr zum Baden einlädt.

Unser Bus fuhr dann auch schon wieder weiter und mit 2 Kanadierinnen, 2 Französinnen und einer Dänin wurde ich am Hostel zurückgelassen. Nein, wir wurden nicht vergessen, aber wir hatten alle eine Übernachtung im Regenwald dazu gebucht. Eine Erfahrung, aber definitiv kein Muss, denn es gab rein gar nichts zu tun. Den einzigen Walk zu einer Aussichtsplattform hatten wir gleich erledigt und dann saßen/lagen wir abends und am nächsten Morgen nur noch irgendwo auf dem Hostelgelände herum. Das einzig Aufregende war eine Golden Orb Weaver Spinne, die im Essbereich lebte, die größte Spinne, die ich bis jetzt in Australien gesehen habe, aber vollkommen harmlos.







Der Tourbus sollte uns wieder mitnehmen um 2, hatte aber Verspätung. Irgendwann kam er dann endlich doch und zurück ging es in Richtung Cairns. Bevor wir den Daintree River mit der Fähre überquerten, machten wir noch eine Krokodil-Bootstour und bekamen zwei weibliche Crocs zu sehen, eines mit dem Namen „Elizabeth“.

Weiter ging die Fahrt, viel Zeit verschwenden konnten wir nicht, weil wir eh schon spät dran waren. Ein Mädel entdeckte während der Fahrt einen „Cassowary“ im Gebüsch. „Cassowarys“ sind verwandt mit Straußen und Emus, sind aber viel bunter und leben nur im Regenwald um Cairns. Unser Busfahrer legte eine Vollbremsung hin und fuhr langsam zurück, aber der Vogel war leider verschwunden. Schade, denn man bekommt sie nur selten in freier Wildbahn zu Gesicht.

Zwei Stopps hatten wir noch an Aussichtspunkten und mit der Dämmerung erreichten wir dann Cairns.

                                                                                                                                               

Ich packte noch schnell Sachen um, hatte Abendessen und legte mich ins Bett. Am nächsten Morgen musste ich wieder früh raus, diesmal für eine Tauch- und Schnorcheltour am Great Barrier Reef.

Die Tauchtour war eine Enttäuschung muss ich sagen. Denn leider habe ich es nicht geschafft zu tauchen und musste mich mit Schnorcheln zufrieden geben. Der Grund, durch den Regulator zu atmen ist wirklich seltsam und ich konnte mich einfach nicht dran gewöhnen in den 5 Minuten, die wir Zeit hatten. Das Riff war beim Schnorcheln aber genauso schön, nur stimmte irgendetwas mit meinem Schnorchel nicht und alle zwei Atemzüge kam Wasser mit rein. Etwas nervig, und dann habe ich auch noch einen Krampf im Fuß bekommen durch die f*** Flossen. Wie ihr seht habe ich mich schön blöd angestellt und konnte deshalb die Tour nicht wirklich genießen. Immerhin das Essen war sehr lecker.

Mit den beiden Kanadierinnen (auch bei der Tour am Reef dabei) habe ich mich abends zum Dinner getroffen, wir haben dem Casino noch einen Besuch abgestattet und einen Dollar investiert, den wir auch auf den Cent wieder zurück bekamen.



Die nächsten Tage waren auch wieder entspannt, bestehend aus Botanischem Garten, Lagune, einer Ladies Night Donnerstag Abends und den Sofas im Hostel, so schnell war dann Cairns auch wieder vorbei. Meine restliche Reise bis Brisbane habe ich noch organisiert und gebucht, wofür meine letzten Dollars draufgegangen sind. Danach hatte ich noch ganze 70 AUD auf meinem Konto. Da arbeitet man fast 6 Monate hier und das Geld reicht immer noch nicht. So teuer ist Australien!



Montags ging es für mich nach Townsville mit dem Bus, dort hatte ich einen schönen Nachmittag an der Strandpromenade und am nächsten Tag setzte ich mit der Fähre über auf Magnetic Island. Die Insel war wunderschön, mein Hostel direkt am Strand. Dort mietete ich mir mit einer Französin, einer Irin und einer Deutschen aus meinem Hostel ein 4WD (Geländewagen) mit dem wir die ganze Insel erkunden konnten. Manche Straßen waren nämlich für normale Autos nicht zugänglich. Wir sahen wunderschöne Strände, wilde Natur, sehr abenteuerliche Schotterpisten und sehr wenig Menschen. Leider hatte ich (mal wieder) meine Kamera vergessen. Typisch, immer da, wo es am schönsten ist! Der Tag war natürlich viel zu schnell vorbei und abends fielen wir nur noch hundemüde ins Bett.

Donnerstags ging die Fähre wieder zurück und direkt im Anschluss kam schon mein Bus nach Airlie Beach, ein paar hundert Kilometer weiter südlich.




 Airlie Beach, war aber eigentlich nur ein Nebeneffekt meiner geplanten Tour, es ist eine winzige, ganz süße Küstenstadt, wo es eigentlich nichts zu tun gibt. Trotzdem kommen jeden Tag hunderte neue Leute an, denn nur von Airlie Beach starten Segelboote und Schiffe zu den berühmten Whitsunday Inseln, von denen es 74 gibt. Die bekannteste davon ist Whitsunday Island mit dem wunderschönen Whitehaven Beach, der den weißesten Sand der Welt hat.

Drei Tage hatte ich noch vor meiner Segeltour, da alle früheren schon ausgebucht waren. Dabei traf ich die Deutsche wieder, mit der ich auf Magnetic Island unterwegs war und noch ein paar andere Bekannte aus Darwin, Melbourne und Coff’s Harbour . In Australien gilt wirklich die Regel: „Man sieht sich immer zweimal im Leben“. So viele Leute trifft man einfach wieder, wenn man es am wenigsten erwartet. Dann endlich sonntags startete die Segeltour, mein Boot war die „mighty Boomerang“, ein ehemaliges Rennboot, das mittlerweile aber hauptsächlich als Tourboot eingesetzt wird. 21 Leute waren wir an Bord und wundersamerweise war ich die einzige Deutsche! Das grenzte fast schon an ein Weltwunder. Unsere Crew, bestehend aus Skipper Tommy, Decky Jack, Cook Bubbles und den beiden Trainees Marc und Lydia war wirklich cool drauf.






2 wunderschöne und vor allem lustige Tage und  Nächte hatten wir vor uns. Ziemlich schnell mussten wir schon helfen die Segel zu hissen. Wir hatten Glück mit dem Wind und kamen so gut vorwärts, das Boot hatte fast eine Schräglage von 45 Grad. So segelten wir bis zu unserem Ankerplatz bei Hook Island, der eigentlich auch eine Schnorchelgelegenheit sein sollte. Allerdings war es zu windig, deshalb mussten wir darauf verzichten. Viele gingen trotzdem einfach nur schwimmen bei einer angenehmen Wassertemperatur von 26 Grad. Den meisten von uns Mädels war es aber draußen schon zu kalt. Da wurde dann auch schon Bier und Goon (australischer Billig-„Wein“, besteht aus allem nur nicht aus Trauben) ausgepackt und nach und nach saßen wir alle zusammen. Irgendwann war unseres leckeres Abendessen (endlich keine Nudeln mehr) fertig und danach konnten die Trinkspiele beginnen.

Manchen ging es ziemlich dreckig  am nächsten Morgen. Da ging es nämlich schon wieder sehr früh los in Richtung Whitsunday Island und Whitehaven Beach. Dabei lieferten wir uns ein Rennen mit einem anderen Boot, was wir mit unserer „Boomerang“ natürlich gewannen.

Whitehaven Beach übertraf dann tatsächlich unsere Erwartungen. Neben wunderschönem weichen weißen Sand und klarem türkisblauem Wasser gab es nämlich auch einiges an Wildlife zu entdecken. Ich sah meinen ersten Stachelrochen, andere erzählten von kleinen Haien, alles direkt am Strand. Nach zwei Stunden Beach wanderten wir dann zu einem Aussichtspunkt, von wo wir einen Atemberaubenden Blick über Whitehaven hatten, es war wie im Paradies, man konnte sich gar nicht satt sehen. Die Fotos sind natürlich nicht einmal halb so gut wie die Realität. Immer noch staunend mussten wir aber dann auch zurück zum Boot, wo schon Lunch auf uns wartete. 





Nachmittags segelten wir zu einem guten Schnorchelplatz zwischen Hook und Whitsunday Island. Diesmal konnte ich auch das Schnorcheln richtig genießen, denn erstens mussten wir keine Flossen anziehen und zweitens hatte ich keine Probleme mehr mit Wasser im Schnorchel. Zwar sahen wir keine Haie oder Schildkröten, aber dafür Fische in allen Farben und Größen und wunderschöne Korallen. Die Zeit verging wie im Flug und als uns dann irgendwann trotz warmem Wasser und Stingersuit (Neoprenanzug) kalt wurde, brachte uns Jack mit einem kleinen Schlauchboot zurück zum Schiff. Der Tag war ein voller Erfolg gewesen und der Abend wurde noch lustiger als der zuvor. Details lasse ich jetzt aus.



Am nächsten Morgen schnorchelten wir noch ein letztes Mal bei Caves Cove, dort war es aber nicht so schön, das Wasser trüber und tiefer, weil grad Flut war. Dann ging es auch schon mit gehissten Segeln zurück nach Airlie Beach.

Meine heiß ersehnte Dusche nach drei Tagen auf See musste aber erst einmal warten, weil ich meinen Rucksack reparieren musste. Den hatte ich in Airlie Beach bei Peterpans abegeben für die Zeit und als ich ihn aufsetzen wollte, war mein Schulterriemen auf einmal abgerissen. Sehr ungünstig, wenn man 15 kg Gewicht auf einer Schulter tragen muss. Naja irgendwie habe ich ihn notdürftig zusammengenäht und noch ein paar Sicherheitsnadeln dazu, jetzt sollte er noch die paar restlichen Wochen halten. Abends haben wir uns dann mit unserer Gruppe noch getroffen auf ein paar Drinks und jetzt sitze ich in Sydney am Hauptbahnhof und warte auf meinen Zug nach Scone. Heute Morgen hatte ich nämlich einen Flug von Airlie Beach über Brisbane hierher und kann es jetzt kaum erwarten Andrew, Lizzie und die Kids noch ein letztes Mal zu besuchen. Diesmal heißt es dann wirklich Abschied!

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