Morgens um halb 8 bin ich am Mittwoch hier angekommen, nach 2 Stunden Schlaf von 9 Stunden Busfahrt im Overnightbus.
Immerhin konnte ich gleich einchecken im BIG Hostel. Und es war nur ein kurzes Stück zu laufen von der Central Station aus (in Brisbane sind wir einmal über 1 Stunde mit unseren Backpacks durch die Stadt geirrt und haben unser Hostel gesucht).
Außerdem gab es noch eine positive Überraschung: Frühstück umsonst. Das war auch das erste, was ich gemacht habe, nachdem das Gepäck im Zimmer verstaut war.
Und dann ging es ab in die City. Mit einem kostenlosen Shuttle-Bus habe ich erst einmal eine Art Stadtrundfahrt gemacht zur Orientierung und schnell gemerkt, Sydney ist zwar größer als Berlin, aber man kann sich in der Innenstadt nicht verlaufen. Früher oder später führen alle Querstraßen wieder zu den Hauptstraßen, die einfach gerade durch die komplette Stadt verlaufen, vom Hauptbahnhof bis zum Hafen. Außerdem liegen auch sogut wie alle Sehenswürdigkeiten zusammen. Zu Fuß hat man in einer 3/4 Stunde die Innenstadt durchquert.Das habe ich dann auch gemacht. Bis zum Circular Quay am Hafen, mit Aussicht auf die Opera und die Harbour Bridge. Und ich muss sagen, irgendwie habe ich mir die Opera etwas spektakulärer vorgestellt, da sie ja das Symbol von Sydney ist. Dann ging es weiter zu "The Rocks", dem alten Hafenviertel, wo die ersten Siedler wohnten. Wenn ich einen Blick über die Schulter geworfen habe, konnte ich hinter mir die Skyline von Sydney erkennen.
Die berühmte Harbour Bridge
Auf dem Rückweg zum Hostel habe ich dann noch die anderen Sehenswürdigkeiten abgeklappert, Town Hall, St Marys Cathedral, Queen Victoria Building... Wirklich originell sind die Australier übrigens nicht bei der Namensgebung. Zu sehr vielen Orten/Sehenswürdigkeiten gibt es ein Gegenstück mit demselben Namen in England. Gutes Beispiel: der Hyde Parc, durch den ich dann noch gelaufen bin.
Zurück im Hostel habe ich erst einmal gegessen und geduscht, denn abends wollte ich mich dann mit Anne in der Stadt treffen, die ihren Au-Pair-Job in Manly, einem Vorort von Sydney angefangen hatte. Ich war auf jeden Fall froh endlich mal wieder jemanden zu sehen, den ich kenne. Wir sind Pizza Essen gegangen (20 Dollar für eine Pizza! Aber man muss sich ja auch mal etwas gönnen) und dann noch im Dunkeln am Hafen entlang geschlendert. Jetzt beleuchtet und angestrahlt sah die Opera schon wesentlich eindrucksvoller aus. Sowieso gefallen mir Großstädte bei Nacht fast besser (siehe auch die Bilder von Brisbane bei Nacht).
Sydney Opera House
Anne musste dann aber irgendwann den Bus zurück zu ihrer Familie nehmen und ich bin alleine die halbe Stunde (zum mindestens vierten Mal an diesem Tag) bis zum Hostel zurück gelaufen. Meine Füße haben auf jeden Fall gebrannt, als ich endlich im Bett gelegen habe.
Am nächsten Morgen habe ich mich dann aufgemacht nach Darling Harbour. Das ist ein neu gestalteter anderer Hafen, sozusagen das kulturelle Zentrum von Sydney, mit Kinos, Attraktionen (Madame Tussauds, Sea World...). Total toll angelegt, mit Parks und Grünflächen. Davor kam ich noch an Chinatown vorbei. Das sind aber nur zwei oder drei Straßen. Obwohl, in Sydney leben wahnsinnig viele Asiaten, vor allem in der Gegend, wo mein Hostel war. Ich würde mal behaupten, die Hälfte der Menschen auf den Straßen war dort asiatisch. Aber ist ja auch kein Wunder, von Australien aus ist Asien ja auch der nächste Kontinent.
Chinatown
In Darling Harbour war ich noch essen (mal wieder nur Fastfood) und bin dann Richtung Royal Botanic Gardens gelaufen. Davor kommt man unter anderem an der New South Wales State Library vorbei. Die musste ich mir einfach von innen ansehen. So eine tolle Bibliothek hatte ich vorher noch nicht gesehen. Ich wollte jetzt drinnen aber nicht unbedingt mit der Kamera herumlaufen, also gab es nur ein Bild von außen.
Dann habe ich mich im Royal Botanic Garden auf die Wiese gelegt und etwas gelesen. Der Park ist riesig, ich glaube man könnte sich dort sogar verlaufen. Deshalb haben an den Ausgängen wahrscheinlich auch Schilder gehangen mit einer Telefonnummer, die man anrufen soll, falls man sich nach Schließung des Parks abends noch drinnen befindet und mit einer ausdrücklichen Warnung, dass man nicht versuchen soll über die drei Meter hohen Gitter zu klettern. Allerdings stand nirgends dabei, wann genau der Park eigentlich schließt. Ich bin dann auch nicht so lange geblieben und wieder zurück zum Hostel, denn heute abend wollte ich mit der Fähre nach Manly zu Anne fahren. Die Fähren ersetzen fast die Busse zu den Vororten von Sydney und sind auch günstiger. Außerdem hatte ich noch einmal eine tolle Aussicht auf die Harbour Bridge und die Skyline im Dunkeln vom Wasser aus.
In Manly haben wir uns dann noch mit zwei anderen Au-Pairs getroffen (Französin und Deutsche) und sind in einen Pub gegangen. Die hatten ganz gute Live-Musik und wir haben dann noch drei andere Backpacker kennengelernt, mit denen wir den Abend zusammen waren. Irgendwann um 11 bin ich aber mit der Fähre zurück, denn die Fahrt alleine hat schon eine halbe Stunde gedauert. Die Fähren sind trotzdem echt praktisch. Während sie noch bis nachts fahren, wäre mein letzter Bus schon über eine Stunde vorher weg gewesen.
Auf dem Rückweg zum Hostel sind mir dann noch alle möglichen gruseligen Gestalten über den Weg gelaufen, was aber auch kein Wunder war, denn wir hatten den 31. Oktober, Halloween!
Am nächsten Tag musste ich dann um halb 1 an der Central Station sein für meinen Zug in Richtung Scone, neuer Job. Endlich, ich konnte es kaum noch abwarten!